Acht neue Busse hat die KVG Braunschweig (90er-Linien, 4 und 5 in Wolfenbüttel) angeschafft, wie in der BZ-WZuA zu lesen war, und es freut mich, wenn in den ÖPNV investiert wird. Dennoch kann ich nicht zufrieden sein, wenn Verkehrsunternehmen zu Ungunsten des Fahrgastes Kompromisse eingehen, wie hier geschehen: Es handelt sich bei den Bussen nämlich nicht um moderne Niederflurfahrzeuge, die mit ihrem niedrigen, bequemen Einstieg auch Mobilitätsbehinderten eine relativ freizügige Nutzung des ÖPNVs einräumen, sondern um Fahrzeuge mit konventioneller Einstiegshöhe.
Auch kann die "von Kunden geschätzte" Fahrzielanzeige außen (die übrigens nicht so viel besser lesbar ist, als es frühere "Zielfilme" aus Folie auch waren) nicht darüber hinwegtrösten, dass eine fahrgastfreundliche Haltestellenanzeige und -ansage im Innenraum schlicht fehlt. Ortsunkundige, Gelegenheitsnutzer des ÖPNV sowie Blinde wüßten dies sehr wohl zu schätzen.
Die Busse der Braunschweiger Verkehrs AG (Linie CE20 und 21) haben beide Ausstattungsmerkmale schon seit längerem und sind dennoch nicht frei von weiterer Kritik, die zum Teil auch auf die Neuanschaffungen der KVG zutrifft. Wer eine genauere Abhandlung von Dipl. Designerin Piontkowski und mir dazu lesen möchte, dem sei das Internet unter: http://www.brix.de/verkehr/bus_kritik.html empfohlen. An dieser Stelle bleibt nur, der KVG noch mehr Mut zum "Denken aus Sicht des Fahrgastes" zu wünschen, damit der ÖPNV ein konkurrenzfähiges Verkehrsmittel wird und bleibt.
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