Macintosh und andere Rechner



MS-DOS-Disketten, Mac <=> Atari, Mac <=> MS-DOS

MS-DOS Disketten lassen sich mit jedem Mac mit FDHD Laufwerk lesen. Ausgenommen sind davon lediglich der uralten Mac II und der noch ältere Mac Plus, sowie die ersten SE, SE/30 Modelle.

Apple liefert bei allen Macs - außer den Performas und PowerMacs - ein Programm namens "Dateien konvertieren" mit, welches es ermöglicht Textdateien von MS-DOS-Diskette auf den Mac zu übertragen. Mit zusätzlichen Filtern (z.B. dem "Text-to-Text-Konverter") kann man Umlaute wandeln, u.v.a.m. Bei den Performas und PowerMacs liegt PC Exchange bei (siehe im folgenden Text)

Wer es einfacher haben will, benötigt Programme wie AccessPC, DOS-Mounter oder Macintosh PC Exchange. Diese Programme werden auf dem Macintosh installiert und man kann dann MS-DOS Disketten genauso bearbeiten wie Mac-Disketten, d.h. einlegen, Diskettenicon auf dem Desktop doppelt anklicken, Dateien kopieren etc. Um es noch einmal klarzustellen: diese Programme sind keine MS-DOS Emulatoren, sie dienen nur zur Übertragung von Dateien.

Nachteil von solchen Programmen: sie nehmen keine Umlautwandlung etc. vor. Man kann also Text-Dateien nur übertragen, wenn man z.B. von MS-Word (Macintosh) auf MS-Word (PC) was übertragen will (und vice versa), d.h. die Anwenderprogramme müssen das Format kennen. Mit diversen PD-Programmen kann man nach der Übertragung der Dateien auch noch die Umlaute wandeln.

<URL:xSaug://HH2/EASYCONV.SIT> (Easy Convert 3.1)
<URL:xSaug://HH2/PROEDIT3.SIT> (ProEdit 3.2)
<URL:xSaug://HH2/TEXTKONV.SIT>

Wer DOS-Wechselplatten, MO-Laufwerke o.ä. am Mac mounten will, muß sich AccessPC 2.0 oder den DOS-Mounter Plus 4.0 anschaffen. PC Exchange kann dies erst ab Version 2.0 (liegt System 7.5 bei). Der DOS-Mounter Plus enthält zudem sogar Software, die das Mounten eines Novell-Servers ermöglicht, ohne dass dieser die (teure) Novell-Mac-Software benutzt. Man muß lediglich die Macintosh Namespaces im Server aktivieren.

TOS-Disketten von Ataris werden von AccessPC bzw. DOS Mounter (alte Version) i.d.R. nicht erkannt, es sei denn, sie sind mit der aktuellen Kobold-Version oder anderen spez. Formattern formatiert worden. PC Exchange und DOS Mounter Plus sind etwas flexibler. Tip: Die Disketten erst auf dem Mac als DOS-Disketten formatieren, die kann dann sowohl der Atari wie auch der Mac problemlos lesen.

Atari User können z.B. mit Hilfe der Papyrus Gold Demoversion ihre Text auf den Mac übertragen: der Demo liegt ein Stand Alone Textkonverter bei, der die Formate von Script, Signum, Papyrus, WordPlus und Tempus nach RTF übersetzen kann. RTF Dateien kann man auf dem Mac dann mit Word bzw. WordPerfect einlesen. Dabei bleiben die Formatierungen, Schriftgrößen, Auszeichnungen, Fußnoten, Kopftext etc. erhalten.


Vernetzung vom Mac mit anderen Rechnern

Novell-Server
Mit Novell 3.12 oder Novell 4 kann man einen Mac problemlos an ein PC-Netzwerk hängen. Leider ist diese Lösung auch recht teuer und wohl nur was für Firmen. Nebenbei kann man auf diese Weise auch Drucker gemeinsam nutzen.
Windows NT
Auf einem Windows NT Server kann man ebenfalls das AppleTalk Protokoll anbieten und somit Macs in ein PC-Netzwerk integrieren.
AppleTalk auf dem PC
Man kann einen PC natürlich anstatt mit Novells IPX auch mit AppleTalk versehen. Somit spricht der PC dann AppleTalk und verhält sich im Netz, wie ein Mac. Solche Lösungen sind deutlich billiger, als ein eigener Server, aber kosten trotzdem Geld. Die alte Lösung von Farallon (Treibersoftware für NE2000 Karten und/oder eine LocalTalk Karte für PCs) gibt es IMO nicht mehr auf dem Markt. Eine Alternative ist "Personal MacLan Connect 5.0" von Miramar für ca. 400,- DM (Quelle: N&C 10/95 Seite 22). Hiermit kann nicht nur der PC Macs und Macintosh Drucker ansprechen, sondern auch der Mac kann auf lokale Festplatten und Drucker des PCs zugreifen. Eine nahezu optimale Lösung für Software-Entwickler, die zwei Plattformen brauchen, aber keinen eigenen Server wollen.
AppleTalk auf UNIX
Für die UNIX-Seite gibt es 2 Pakete, zum einen Net A-talk, und das zweite CAP (Columbia AppleTalk Package). Konfigurierungsscripte existieren für mehrere Plattformen (SunOS, Solaris, HP/UX, FreeBSD, NetBSD, Linux etc.) Unter Linux kann die Installation etwas schwerer fallen. Auf Ethernet Ebene existieren hier keine weiteren Probleme, bei Localtalk braucht man eine Bridge. Es wird hierüber Appletalk Protokoll gefahren.
TCP/IP
Die billigste Lösung: mit NetPresenz (vormals FTPd) kann man einen Mac zum FTP-Server machen, den man vom PC aus problemlos nutzen kann. Natürlich ist diese Art der Vernetzung von PC-Seite aus nicht sonderlich kompfortabel. Auch die Installation kann tricky sein!

<URL:xSaug://HH2/NETPRESE.SIT> (NetPresenz 4.0.1)

Über TCP/IP kann man natürlich nicht nur PCs an einen Mac binden. Alternativ gibt es noch weitere kommerzielle Lösungen:


SoftPC, SoftWindows, PC-Emulator

SoftPC bzw. SoftAT emuliert einen PC. Mit erweitertem RAM etc. Die Emulation funktioniert an sich sehr gut, nur ist der SoftAT auf Rechnern ab IIci etwa halb so schnell wie ein AT. Vor 10 Jahren war das ja noch flott, aber bei heutiger Software ist das lahm. Zudem ist das Scrolling sehr langsam. Inzwischen gibt es sogar "SoftPC for Windows", d.h. man erhält neben DOS auch noch ein fertig installiertes Windows (mit speziellen Treibern, damit man mit dem Teil überhaupt arbeiten kann).

Von dem SoftPC bzw. SoftAT gibt es übrigens eine Demo (incl. DOS 3.3), die nur 15 Minuten läuft. Sehr schön, um kleinere Sachen mal auszuprobieren.

<URL:xSaug://HH2/SOFTPC_D.SIT> (Universal SoftPC 2.52 Demo)

Ferner gibt es speziell für die PowerMacintosh Rechner eine SoftWindows Version, die erheblich schneller ist. Sie emuliert einen PC mit der Geschwindigkeit eines 386ers mit 25-40MHz (teilweise ist sie noch schneller). Das ist für die meisten Anwendungen mehr als ausreichend. Zum Lieferumfang gehören neben DOS und Windows auch noch CD-ROM-Treiber und Netzwerk-Support. Leider benötigt SoftWindows auf PowerMacintosh mindestens 16MB RAM und ist mit fast 800,- DM auch nicht ganz billig. Zudem wird nur ein 286er Prozessor emuliert...

Zu guter Letzt gibt es von Apple eine Steckkarte für einige Macs, welche einen echten 486er, inkl. RAM, SoundBlaster- und Video-Karte enthält. Die ist nicht nur sehr flott, sondern auch voll kompatibel zu DOS-Spielen :-) Preis: ca. 1000,- DM.


Spectre Macintosh Emulator für Atari ST

Der Spectre simuliert auf dem Atari ST einen Mac Plus. Er benötigt die originalen 128K ROMs aus einem alten Mac Plus. Durch zwei Fehler im ROM (die unter Spectre nicht stören), gab es davon recht viele auf dem Markt.

Der Spectre unterstützt (wie es sich für einen Mac Plus gehört...) nur s/w; auf dem Spectre läuft - im Gegensatz zum Mac Plus - zudem kein System 7 (oder neuer). Ein weiterer "Nachteil" des Emulators ist, dass die Firma pleite ist...

Wer mit dem Spectre GCR Daten austauschen will, hat normalerweise keine Probleme. Aber wer einen alten Spectre ohne GCR hat, der wird wahrscheinlich über die serielle Schnittstelle Daten austauschen. Es geht aber viel einfacher:

Die Systemerweiterung 720K Floppy Disk Formatter aus dem "System Hardware Update 2.0" (Update für System 7.1) besorgen und installieren. Nun kann man beim Formatieren das "Macintosh HFS Interchange Format" anwählen und eine 720k Macintosh Diskette erzeugen, die man mit jedem Mac oder Spectre lesen und schreiben kann.


MagiCMac der Atari Emulator für den Macintosh

Der MagiCMac ist ein Emulator von Application Systems Heidelberg, der auf 68k Macs mit PMMU (68030, 68040) einen Atari emuliert - eine PowerMac Version ist gerade erschienen. MagiC (ein preemptives Multitasking-Betriebssystem für Atari Computer) und Ease (eine Art Finder) gehören zum Lieferumfang des Emulators, der knapp 300,- DM (die 68k Version alleine kostet 250,- DM) kostet. Der emulierte Atari läuft - besonders auf den 68040er Macs (z.B. der 475 oder 630) - teilweise um ein vielfaches schneller als ein Atari TT. Aber auch die Macintosh Notebooks sind als "Atari-Plattform" sicher ganz interessant. Auf den PowerMacs läuft MagiCMac neuerdings ebenfalls - wenn auch nicht so schnell, wie auf den 68040 Macs, da das gesamte Magic und alle Atari-Programme in der 68k Emulation laufen (hat ca. die Geschwindigkeit eines 68030 mit 33MHz)

Der MagiCMac läuft als normales Programm auf dem Mac, so dass z.B. AppleTalk z.B. auch weiterhin funktioniert. Natürlich kann man jederzeit zum MacOS umschalten und über das Clipboard Daten austauschen. Ferner kann man Atari-SCSI-Platten im AHDI-kompatiblen Format direkt mounten, Disketten kann man über den Emulator direkt lesen. Der Zugriff auf Macintosh-Platten, CD-ROMs, Netzwerklaufwerke des Macs etc. ist ebenfalls problemlos möglich. Lange Dateinamen des Macs werden gekürzt. Mit einem entsprechenden - ebenfalls vorhandenen Dateisystem - kann man die langen Dateinamen aber auch auf Atari-Seite benutzen.

Zur Lauffähigkeit von Software ist zu sagen: Programme, die auf dem Atari unter MagiC laufen, laufen auch auf dem Mac, sofern sie keine direkten Hardwarezugriffe beinhalten oder z.B. auf einem 68040 eh nicht richtig laufen. Der 640x400 s/w Bildschirm des SM124 kann emuliert werden, so dass selbst diverse alte Programme laufen (z.B. Signum!2). Spiele o.ä. die direkt in den Bildschirmspeicher schreiben, werden dagegen nicht laufen - Farbe wird bis zu 256 Farben direkt vom Emulator unterstützt, tausende oder millionen Farben werden nur über NVDI unterstützt (saubere GEM-Programme haben also keine Probleme)

Um einen alten Drucker weiterzuverwenden empfiehlt sich PowerPrint (siehe bei den Druckern). Die Atari-Laserdrucker o.ä. können am Mac nicht mehr genutzt werden, da beim Mac kein DMA-Port vorhanden ist - auch der ROM-Port (z.B. für Dongles) fehlt. Die bei

Eine Demo gibt es auch: <URL:xSaug://HH2/MMDEMO12.SIT> (MagiCMac 1.2 Demo)


Markus Fritze, mf@maushh2.hh.provi.de