Programmieren auf dem Macintosh
Der Macintosh-Programmierer muß, bevor er anfangen kann, eine Menge Geld
ausgeben...
Wer das nicht kann und will, dem empfehle ich auf die schnelle:
Programming Primer und Think Reference kaufen und loslegen. Bei Bedarf Inside
Mac Bücher nachkaufen. Näheres folgt im Laufe dieses Abschnitts.
Die Inside Mac-Bände sind die Bibel des Mac-Programmierers. Die ursprünglichen
Bände 1-6 gibt es nicht mehr. Inzwischen sind die "New Inside Mac" (NIM)
erscheinen. Die neuen Bände sind thematisch (und nicht mehr historisch)
sortiert und sind erheblich teurer - zwar nicht auf Grund des Preises (zwischen
$20 und $40), sondern auf Grund der Anzahl... Wer alle Bände "braucht" bezahlt
in Deutschland momentan ca. 1600,- DM. Viel Spaß... Folgende Bände sind
verfügbar:
- Overview
- ISBN 0-201-63247-0
- Memory
- ISBN 0-201-63240-3
- Files
- ISBN 0-201-63244-6
- Text
- ISBN 0-201-63298-5
- Macintosh Toolbox Essentials
- ISBN 0-201-63243-8
- More Macintosh Toolboxes
- ISBN 0-201-63299-3
- Processes
- ISBN 0-201-63241-1
- Interprocess Communictions
- ISBN 0-201-62200-9
- QuickTime
- ISBN 0-201-62201-7
- QuickTime Components
- ISBN 0-201-62202-5
- PowerPC System Software
- ISBN 0-201-40727-2
- PowerPC Numerics
- ISBN 0-201-40728-0
- Networking
- ISBN 0-201-62269-6
- Imaging with QuickDraw
- ISBN 0-201-63242-X
- AOCE Application Interfaces
- ISBN 0-201-40848-1 - ca. 1500 Seiten
- AOCE Service Access Modules
- ISBN 0-201-40846-5
- Human Interface Guidelines
- ISBN 0-201-62216-5
- Operating System Utilites
- ISBN 0-201-62270-X
- Sound
- ISBN 0-201-62272-6
- Devices
- ISBN 0-201-62271-8
- X-Ref
- ISBN 0-201-48370-0
...und kann nur sagen: kaufen! (Natürlich nur die Bände, die man selbst auch
braucht, denn alle zusammen sind doch recht teuer - s.o.) Durch diese Bücher
kann man richtig was lernen. Mit vielen Beispielen, ausführlich und erheblich
besser strukturiert als die alten Bände. Der Overview-Band ist übrigens ein
guter Einstieg in die Mac-Programmierung.
Für QuickDraw GX (ist in System 7.5 eingebaut) gibt es noch:
- QuickDraw GX Overview
- 0-201-40847-3
- QuickDraw GX Environment and Utilities
- 0-201-40676-4
- QuickDraw GX Graphics
- 0-201-40673-X
- QuickDraw GX Objects
- 0-201-40675-6
- QuickDraw GX Typography
- 0-201-40679-9
- QuickDraw GX Printing
- 0-201-40677-2
- QuickDraw GX Printing Extensions and Drivers
- 0-201-40678-0
QuickDraw GX ist eine Erweiterung des alten QuickDraw und enthält wohl
Funktionen für so ziemlich jede grafische Operation im zweidimensionalen Raum
(Grafiken, Texte u.s.w.)
Eine vergleichsweise günstige Lösung ist die NIM CD, die man im Buchhandel für
ca. 220,- DM bekommen kann ($99.95 in den USA). Sie enthält alle NIMs auf
einer CD! (ISBN 0-201-94611-4)
3D Graphics Programming with QuickDraw 3D (0-201-48926-0)
Diese Buch enthält auf CD-ROM die Version 1.0 von QuickDraw 3D und beschreibt
die komplette Programmierschnittstelle von QD3D. Es entspricht einem NIM.
Dieser Band ist nicht auf der NIM CD enthalten.
Advanced Color Imaging on the Mac OS (ISBN 0-201-48949-X)
Enthält die Kapitel Palette Manager, Color Picker Manager,
ColorSync Manager, Color Manager. Eine CD-ROM mit Index und Beispielen
liegt bei.
OpenDoc Programmer's Guide (ISBN 0-201-47954-0)
Wer etwas für OpenDoc entwickeln will, braucht dieses Buch. Auf der CD-ROM befindet
sich ein Index über alle OpenDoc Funktionen.
Unbedingt sollte man sich die Human Interface Guidelines durchlesen und den
Inhalt beim späteren Programmieren auch beachten. Dein Programm wäre nicht das
erste Mac-Programm, welches wegen einer non-Standard-Oberfläche ein Flop wurde
und in Zeitschriften deswegen verrissen würde. Die Human Interface Guidelines
sollte man am besten auswendig lernen :-)
"Inside the Macintosh Communication Toolbox" (ISBN 0-201-57775-5) ist nur für
die CTB (Communication Toolbox) nötig. Wer ein Terminal-Programm o.ä. schreiben
will, braucht es. Wer nur mal die serielle Schnittstelle benutzen will, braucht
es nicht unbedingt. Jedoch ermöglicht die CTB die Unterstützung von beliebig
vielen seriellen Schnittstellen, so dass ich empfehle die CTB zu beachten.
Sehr interessant ist auch das monatliche Entwicklermailing von Apple. Es umfaßt
mindestens eine CD pro Monat mit aktuellen MacOS-Versionen, Beispielsourcen,
Dokus, TechNotes u.v.a.m. Jedem Programmierer sehr zu empfehlen. Preis:
etwa 450,- DM pro Jahr - dieses Mailing kann jeder bekommen, es
ist nicht mit einer Registrierung als offizieller Entwickler bei Apple zu
verwechseln.
Die Anschrift von Apple (zum Bestellen der Entwickler-Mailings) Apple
Entwicklerprogramm (es wird seit dem 1.3.95 nicht mehr durch Apple
verwaltet!) Tel: 08105-38262 (nur vormittags!)
Die Anschrift des deutschen APDA lautet übrigens:
Promo Datentechnik + Systemberatung GmbH
- APDA-Service -
Waterloohain 6-8
22769 Hamburg
Tel: 040-431360-66
Fax: 040-431360-60
AppleLink: GER.APDA
Internet: info@Promo.de
Volume I (ISBN 0-201-60838-3)
Volume II (ISBN 0-201-57016-5)
Das Lehrbuch zum Einstieg in die Mac-Programmierung. Hier wird an kleinen
Beispielen gezeigt, was den Mac von anderen Rechnern unterscheidet. Am Ende der
Lektüre kann man einfache Macintosh-Programme schreiben. Die meisten Leute, die
ich kenne, haben irgendwann mal mit diesem Buch (bzw. Büchern, es gibt jetzt
zwei Bände) angefangen (ich auch...). Das Buch benötigt den Think C Compiler
(siehe weiter unten).
(ISBN 0-201-57084-X)
Dieses Buch entspricht inhaltlich exakt dem C Primer, ist jedoch für Think
Pascal Programmierer gedacht.
(ISBN 0-201-58134-5)
Das Kultbuch für Programmierer. Eine gute Einführung in die Macintosh
Programmierung, aber auch für Fortgeschrittene ein ganz tolles Buch. Zudem sehr
witzig geschrieben.
(ISBN 0-201-57019-X)
Das Buch, für den der alles (insbesondere Farbe) aus QuickDraw rausholen will.
(ISBN 0-201-55075-X)
Eine Beschreibung vom ResEdit - dem Resource-Editor für den Mac, ein absolutes
Standard-Werkzeug von jedem Programmierer, Steht an sich alles darin, sogar wie
man den ResEdit selbst erweitern kann. Als Beigabe liegt eine Diskette mit dem
aktuellen ResEdit bei (nicht bei allen "Versionen" des Buches, es gibt wohl
auch eine billigere Version ohne Diskette, falls man den ResEdit schon hat).
(ISBN 0-201-56767-9)
Die Buch ist natürlich ähnlich wie das 'ResEdit Complete' aufgebaut ist und
erläutert detailliert die Arbeit des Debuggens von Programmen und die Bedienung
des Debuggers.
Learn C on the Macintosh (ISBN 0-201-56785-7)
Learn C++ on the Macintosh (ISBN 0-201-62204-1)
Wer noch kein C bzw. C++ kann: Hier hat er die Möglichkeit es zu lernen. Dem
Buch liegt eine Diskette mit "Thin C" bzw. "Thin C++", einer abgemagerten
Version von "Think C" (einem der bekanntesten C Compiler für den Mac) bei (nur
die Standard-Funktionen (stdio) und einige Mac-Funktionen, zudem fehlt die
Möglichkeit einzeln lauffähigen Programmcode zu erstellen; kurzum: nur sehr
eingeschränkt zu verwenden, zum Lernen von der Programmiersprache C aber
ideal.)
(ISBN 0-56830-091-3)
Das Buch ist ein idealer Einstieg in die Programmierung auf dem Mac - speziell
dem PowerMac - mit Metrowerks CodeWarrior. Es beschreibt den Einstieg in die
Benutzung des C++ Compilers und vieles mehr. Und als Highlight liegt eine CD
mit einer eingeschränkten Version vom CodeWarrior bei. Die Version kann keine
neuen Projektdateien erzeugen bzw. man kann keine neuen Sourcen zufügen, aber
man kann damit prima rumspielen und die ganzen Beispiele durchgehen. Das Buch
kostet ca. 80,- DM.
(ISBN 3-540-54910-2)
Quasi das einzige deutschsprachige Buch zum Thema Programmieren auf dem Mac.
Incl Diskette ist es mit DM 89,- sicher nicht ganz billig, meiner Meinung nach
aber ganz gut strukturiert. Leider sehr MPW-Lastig, dadurch für Anfänger mit
CodeWarrior oder Symantec C++ (und das dürften die meisten sein) nicht
besonders zu empfehlen.
(ISBN 0-679-79148-5)
Wohl das Standardwerk zum Thema AppleScript. Mit guten Beispielen und
Referenzteil. Inzwischen schon in der 3. Auflage.
Kommt direkt von Apple. Ca. 100 Seiten Umfang. Keine Werbung darin, nur
(teilweise sehr) anspruchsvolle Artikel zu bestimmten Themen. Zu jeder Ausgabe
gehört eine CD mit den Beispielcodes. Die Zeitschrift (incl. aller bisherigen
Ausgaben, sowie der TechNotes und aller Beispielcodes) ist auch im Adobe
Acrobat-Format auf der CD, bzw. im Entwickler-Mailing enthalten. Preis je
Ausgabe: ca 25,- DM.
(vormals MacTutor)
Eine Zeitschrift voll mit Sourcecodes, in denen sich immer wieder was tolles
finden läßt. Zudem nur Artikel über Belange, die Entwickler wirklich betreffen
(das gilt sogar für alle Anzeigen, die in der Zeitschrift stehen :-) Das Abo kostet in
Deutschland ca. 150-170,- DM - je nach Dollar-Kurs. Näheres zum Inhalt der MacTech und zum Abo
der Zeitschrift findet sich auf dem MacTech WWW-Server.
Eine neue Zeitschrift für Mac-Programmierer, auch ich schreibe dort jeden Monat
einen Artikel über Mac-Programmierung :-) In der Ausgabe 5/96 z.B.
über die Kontrollfelder und die Kommunikation mit der dazugehörigen Systemerweiterung.
Fast alle. Viele sogar als PD bzw. Freeware. Bei uns in der Box liegen
mindestens ein C-Compiler, ein Assembler, ein Modula-Compiler und das letzte
Machwerk vom Wirth: Oberon. Zudem noch eine Menge anderer Sprachen, von denen
man nie was gehört hat, und nie wieder hören wird.
Wer mal etwas rumspielen will, kann eventuell mit solchen Compilern "arbeiten",
aber ich rate dringend davon ab. Diese Compiler sind nie auf dem neuesten
Stand und stets unvollständig. Zudem trifft man auf Probleme, die man mit
"richtigen" Compilern nie hätte.
Die Standard-Programmiersprache für den Mac ist C bzw. C++. Das MacOS (der Teil
im ROM) ist nahezu komplett in Assembler geschrieben, der Teil im RAM ist
großteils in C bzw. C++ geschrieben. Es ist dringend abzuraten, komplette
Programme in Assembler zu schreiben - sowas "erleichtert" nicht gerade die
Entwicklung für 68k und PowerMacs :-)
Wer nicht weiß, ob er in C bzw. C++ oder Pascal bzw. Modula auf dem Mac
programmieren soll, der nehme C bzw. C++. Think Pascal wird es für
PowerMacintosh nicht mehr geben, Metrowerks Pascal ist allerdings in der CW4
Version für PowerMacintosh verfügbar. Der Nachteil von Pascal liegt darin, dass
Apple den Support für Pascal einstellen wird, d.h. man muß sich die Headerfiles
für neue Systemfunktionen selbst zusammenbasteln als C-Programmierer kann man
Updates dagegen leicht erhalten.
Ein recht neues Produkt auf dem ansonsten von Apple und Symantec
beherrschten Markt. Der CodeWarrior umfaßt neben einem C bzw. C++
Compiler auch einen Pascal-Compiler, sowie einen Source-Code Debugger und
eine eigene Klassenlibrary (PowerPlant genannt mit Construtor zum Entwerfen
von Dialogboxen etc.). Der Compiler ist mehr als doppelt so schnell wie
Think C und erzeugt dabei sogar noch besseren Code. Im Paket ebenfalls
enthalten ist die MPW-Shell, ResEdit, MacsBug, Profiler, der SourceServer
und der ToolServer von Apple. Ein Projekt von ca. 70000 Zeilen habe ich in
ca. 2 Tagen von Symantec C auf Metrowerks umgestellt und bei der
Gelegenheit auch gleich an den PowerMac angepaßt. Gerüchten zur
Folge sind übrigens diverse Symantec Think C Entwickler zu Metrowerks
gewechselt. Das sieht man dem Compiler auch an: die Oberfläche ist
quasi identisch mit der von Think C - kurzum: die haben geklaut wie
die Raben :-) Allerdings wurden diverse Kleinigkeiten verbessert. Die Shell
gibt es übrigens sogar in einer deutschen Version.
Den CodeWarrior gibt es in drei Ausführungen:
- CodeWarrior Gold
- alle Compiler, man kann sowohl PowerPC, wie auch 68k Code
erzeugen. Lauffähig auf allen Macintosh, auf PowerMacs auch in native (extrem
schnell! Bis zu 200000 Zeilen/Minute)
- CodeWarrior Bronze
- entspricht der Gold-Version, jedoch fehlt der Compiler
zur Erzeugung von PowerPC Code. Der 68k Compiler selbst ist allerdings native.
- Discover Programming for Macintosh
- Für nur US$79 erhält man einen
eingeschränkten CodeWarrior Bronze, der jedoch vollauf für den Einstieg
reicht. Folgende Einschränkungen gibt es: keine 2 kostenlosen Updates;
kein MacApp, kein MPW, weniger Tools, SDKs und Demos - die kann man aber
aus anderen Quellen beziehen - ferner fehlt die Beta IDE 1.5. Dafür
erhält man einige Lehrbücher auf der CD.
Die Preise liegen bei $149 und $399. In Deutschland sind sie z.B. bei Panda
Soft, MacWarehouse, InnoTech oder Promo zu erhalten.
Das CodeWarrior Paket wird nur auf CD und ohne Handbücher
geliefert (alle Handbücher sind auf der CD enthalten). Updates
kommen regelmäßig (alle drei bis vier Monate) und sind ein
Jahr lang kostenlos. Zwischenupdates mit Bugfixes und auch neuen
Features findet man direkt auf Symantec C++ 8.0
Think C hatte sich in den letzten Jahren zu dem Standard-Compiler für den
Macintosh entwickelt. Das lag zum einen an der fehlenden Konkurrenz (lediglich
Apples MPW gab es - und die MPW ist groß, langsam und umständlich), zum anderen
an der sehr angenehmen Bedienung. Bei Think C ist Editor und Compiler eine
Einheit. Schnell zu bedienen und auch recht flott bei der Übersetzung.
Think C enthält zwei Compiler (einen ANSI-C und einen C++ Compiler). Weitere
Compiler (z.B. für .r-Resource-Dateien) gehören auch dazu, sind aber wohl nicht
unbedingt als "echte" Compiler zu bezeichnen. Ferner gibt es den SourceServer,
d.h. man kann mit mehren Leuten an einem Projekt werkeln ohne sich in die Quere
zu kommen (Source-Code-Kontroll-System). Die ANSI-Library gibt es jetzt
entsprechend in zwei Versionen: eine für C++, eine für ANSI-C. Beide sind
komplett im Source enthalten. Auch gibt es eine komplette Klassenlibrary (TCL
2.0 incl. grafischem Editor für das Erstellen von Fenstern und Dialogen - TCL
2.0 setzt C++ voraus) für C bzw. C++. Der Source-Code-Debugger entspricht im
wesentlichen dem von Think C 5.0, kann jedoch auch mit C++ Features umgehen.
Auch der Inline-Assembler und der Profiler sind in etwa gleich geblieben. Think
C benötigt minimal 5MB RAM, damit kann man allerdings kaum sinnvoll arbeiten,
8MB (besser 16MB) sind eher zu empfehlen. Das komplette Paket belegt auf der
Platte bis zu 20MB. Man kann aber - dank Apples Installer - das Paket nahezu
beliebig zusammenkürzen (bis auf etwa 4-5 MB) - Preis 695,- DM
Neu in der 8.0 Version: PowerPC Support, neuer Visual Architect, neue
Projektverwaltung. Update von der 7.0 auf die 8.0 ist kostenlos - nur PowerPC
Support fehlt. Das vollständige Update kostet $149.95 und umfaßt 3
CD-ROM-Updates im ersten Jahr.
Den Nachteil vom Symantec Compiler sollte man nicht verschweigen: der Support
ist lausig. In den Support Brettern werden schon Fragen gestellt wie: "Ist noch
jemand hier?"
Schüler/Studenten bekommen ebenfalls Rabatt. Also unbedingt mit Rabatt kaufen,
wenn man Schüler oder Student ist.
Das umfassendste Entwicklungspaket, das ich kenne. Mindestens 1m im Regal DIN
A4 Ordner. Mit C, C++ und Pascal-Compiler (auch objektorientiert), Assembler
(68k und PowerPC), Projektverwaltung, MPW-Shell (mit sehr leistungsfähiger
Script-Sprache und Editor), einer sehr umfangreichen Klassenlibrary,
low-level-Debugger, Source-Code-Debugger, ResEdit u.s.w. In der neuesten
Version liegt sogar Symantec C++ (alles was es gibt, mit kompletten
Handbüchern) bei.
Das Paket für alle, die mit dem LKW zum Einkaufen fahren. (Groß und sehr
langsam). Unter einem Quadra, 32MB RAM, großer Platte und CD-Laufwerk (ist
nötig, das Teil paßt nur auf CD) ist nichts zu machen. Wer näheres wissen will:
die C't hatte fast ein Jahr lang monatlich einen mehrseitigen Bericht über
MPW...
MPW Pro entspricht im Umfang E.T.O., enthält jedoch nicht Symantec C++. Ferner
sind die Handbücher (bis auf 2-3) nur auf der CD enthalten, sie können jedoch
nachbestellt werden (teuer). E.T.O. User bekommen zudem Updates (3 pro Jahr)
frei Haus geschickt. MPW Pro User müssen diese Updates kaufen.
Preis 800,- DM (MPW Pro) und 3500,- DM (E.T.O.)
Alles, was Think C auch hat (auch die Klassen-Library, jedoch keinen
Inline-Assembler), zusätzlich jedoch mit einem automatischen Syntax-Check bei
der Eingabe und der automatischen Formatierung des Sourcetextes. Auch hat er
diverse Erweiterungen in der Library, so z.B. Bitoperationen u.v.a.m. Und der
beste Source-Code-Debugger, den ich kenne: man kann im Sourcetext Breakpoints
setzen, kann in einem Befehlswindow während des Debuggens Befehle eingeben
(z.B. "writeln('Hallo Welt');"), die sofort ausgeführt werden. Wer Pascal mag:
unbedingt ansehen. Preis: knapp 400,- DM (Umfang: 4 Disketten, 2 Handbücher
(umfangreich, ausführlich)). Testbericht z.B. in der C't 7/92. Die aktuelle
Version ist 4.0.2, sie benötigt minimal 4MB RAM, besser mehr. Think Pascal wird
für die PowerMacs nicht mehr angepaßt (der Debugger läuft auch nur sehr
fehlerhaft) - ist also ziemlich tot (Alternative: der CodeWarrior von
Metrowerks). Übrigens sollte man unbedingt beim Händler nach Studentenrabatt
nachhaken, dann kostet Think Pascal nur noch die Hälfte.
Eine integrierte Entwicklungsumgebung, incl. Compiler, Editor, Debugger. Ferner
gehören noch fast 1000 Seiten Dokumentation zum Paket. Und der Compiler kostet
- und jetzt festhalten - nur 69,- DM. (Modula und Pascal zusammen kosten 99,-
DM) Das Paket ist nach Angaben von einigen Leuten aus dem MausNet sogar nicht
mal schlecht, die Programme werden jedoch nicht weiterentwickelt - der
Hersteller verkauft nun den CodeWarrior (siehe oben).
In eine ganz andere Richtung gehen VIP-C bzw. VIP-Basic (Preis: ca. 900,- DM
bzw. ca. 500,- DM). Das Paket ermöglicht das sehr schnelle Entwickeln von
Programmen mit Hilfe von einem Framework und integrierten Resource-Editoren.
Neben dem Sourcecode wird zudem immer ein Flußdiagramm vom entsprechenden Code
dargestellt. Auch ein Debugger, sowie eine sehr mächtige Library gehören zu
diesem Paket. Quasi genau etwas für jemandem, dem die Materie der Macintosh
Programmierung zu umständlich erscheint. Allerdings benötigt man für die
Compilierung des C-Codes anscheinend noch Think C bzw. MPW-C, die man dann
extra erwerben muß, sonst erzeugt man Versionen mit Runtime-Code (langsamer,
aber lauffähig)
Früher wurde es den Macs noch beigelegt, inzwischen muß man HyperCard kaufen.
HyperCard ist quasi das "Basic" des Macintosh - nur viel moderner - es basiert
auf einer Datenbank die wie ein Karteikasten angeordnet sind, zwischen denen
man per Buttons etc. hin- und herspringen kann. Es ist sehr beliebt für
Multi-Media Anwendungen, aber auch kleinere Programme kann man damit erstellen.
Farbeinbindung ist in der aktuellen 2.2 Version jedoch nur sehr aufwendig zu
machen. Wer sich für HyperCard interessiert, kann sich ja mal im Buchladen
umsehen: es gibt reichlich Literatur zu HyperCard. Preis: 200-300,- DM.
Drei wichtige Programme braucht ein Programmierer unbedingt, zwei sind von
Apple und in diversen Mailboxen zu erhalten, das dritte stammt von Symantec
(Preis: ca. 250,- DM) bzw. von Addison-Wesley. Die anderen sind quasi
"optional" :-)
Dies ist ein Editor für Dialogboxen, Menüs und sämtliche anderen Resourcen, die
der Mac so kennt. extrem leistungsfähig. Ein Muß! Für den ResEdit gibt es
diverse Erweiterungsmodule, so z.B. Editoren für SIZE-Resourcen u.a.m.
Besondere Beachtung verdient der CODE-Viewer, der es ermöglicht alle Module mit
Programmcode disassembliert darzustellen und per Mausklick durch diesen Code zu
springen. Preis: ca. 60,- DM (Anleitung), man kann aber auch das Buch ResEdit
Complete kaufen, dort liegt er auch bei. Ebenso bei fast allen
Programmiersprachen (CodeWarrior, Think C, MPW etc.)
<URL:xSaug://HH2/RESEDIT_.SIT>
(ResEdit 2.1.3)
Dies ist ein Low-Level-Debugger, der bei härteren Abstürzen bei der Fehlersuche
hilft. Alles, was man braucht, ist vorhanden, die Befehle sind allerdings
gewöhnungsbedürftig. Eigene Befehle sind einbindbar, reichlich fremde "dcmd"s
gibt es z.B. in Mailboxen. Preis: ca. 60,- DM mit Anleitung und Discipline
(s.u.); in einer MacTutor (September 91) stand aber auch mal eine gute
Anleitung.
<URL:xSaug://HH2/MBUG653.SIT>
(MacsBug 6.5.3)
Eine Datenbank über die Betriebssystemaufrufe ähnlich Think Reference - nur
neuer und viel umfangreicher - enthält u.a. Hilfe zu AOCE, QuickDraw GX und
QuickTime! (ISBN 0-201-48342-4, CD-ROM, $99.95)
Dies ist von der gleichen Firma, die Think C und Think Pascal programmiert hat.
Eine Online-"Datenbank" zu allen Betriebssystemaufrufen und -strukturen aus
Inside Mac Band 1-6 (seit Version 2.0 von Think Reference). TR spart einem
Stunden des Suchens im Inside Mac... Inzwischen aber leicht überaltert, da von
Systemantic leider in den letzten Jahren keine Updates erschienen.
Zuschlagen sollte man beim Angebot der MacTech: für nur US$49 erhält man
ein komplettes Think Reference, inkl. der 10 Jahrgänge der MacTech - ebenfalls im Think Reference
Format! Dazu alle Listings. Alles auf einer CD-ROM. Näheres auf dem MacTech WWW-Server.
BTW: Von der MacTech gibt es inzwischen den "THINK Reference Viewer 2.1", welcher eine neuere
Version der Software ist (z.B. ist er nun PowerPC-native).
Dieses Programm erstellt aus einem fertigen Programm eine Text-Datei mit allen
Texten im Programm. Man übersetzt diese Text-Datei und kann mit einem weiteren
AppleGlot-Lauf eine fremdsprachige Version erzeugen. Dies funktioniert auch,
wenn man Dialogboxen hinzufügt oder löscht. Preis: auf Apple Entwickler CDs
enthalten.
Das Buch erklärt ausführlich das Erstellen von eigenen Hilfetexten für System
7.5. Ein Compiler für die Hilfetexte und viele Beispiele befinden sich auf der
CD-ROM. (ISBN 0-201-48334-3, CD-ROM)
Dieses Programm stellt wohl die einzige Möglichkeit dar, sinnvoll Balloon Help
(aktive Hilfe) in Programmen zu implementieren. Man ruft vom Balloon Writer das
Programm auf und - quasi per Teach-In - bringt man ihm Dialogbox für Dialogbox
bei. Preis: $60
Die professionelle Version des ResEdit. Ist dem ResEdit in quasi allen
Belangen meilenweit überlegen (man kann AppleEvents definieren,
Balloon Help erzeugen, selbst PICT-Resourcen kann man editieren), leider
mit $256 nicht billig (Studenten zahlen die Hälfte, Mengenrabatt ist
möglich). Auch hier gibt es eine Demoversion:
<URL:xSaug://HH2/RESOURCE.SIT>
Der professionelle Editor für den C/C++/Pascal/Modula-2 Entwickler. Es gibt
nichts, was nicht konfigurierbar ist. Voll AppleScript-fähig. Mit allem was
das Herz eines Programmierers sich erträumen kann. Es gibt eine "normale"
Version (für Symantec und Metrowerks-C++ Compiler) und eine "Universal"
Version, die zusätzlich Pascal und Modula-2 als Sprachen und MPW als Compiler
unterstützt. Die kleine Version kostet deutlich weniger. Nachteil: beide
sind teuer (400-500,- DM bzw. 800,- DM). Die Demo ist mit >2MB jedoch recht
lang:
<URL:xSaug://HH2/OBJECTMA.SIT>
Markus Fritze, mf@maushh2.hh.provi.de