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Stand: 2002-06-10
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Inzwischen empfehle ich diesen Umbau aber nicht mehr! - Eine sehr viel systematischere Lösung stellt eine kleine Schaltung im Kabel dar, wie sie unter "Sync auf Grün" beschrieben ist. - Einfach und gut.
Die folgende Anleitung ist nach bestem Wissen und Gewissen niedergeschrieben, dennoch wird für das Nachahmen keinerlei Haftung oder Garantie übernommen. Grundkenntnisse der Elektrotechnik und des Lötens an elektronischen Bauteilen werden vorausgesetzt. Die Sicherheitsbestimmungen des VDE sind zum eigenen Schutz zu beachten!
Monitor mit der Röhre nach unten auf weichem Untergrund hinlegen und die vier Schrauben entfernen, dann das Gehäuse abziehen.
Alle Angaben "rechts", "links", "oben", "unten" gelten, wenn man den Fuß des Monitor vor dem eigenen Bauch hat und auf die nun offene Rückseite schaut.
Der Netzanschluß ist also ganz links, die BNC-Buchse ist auf einem Winkel, der praktischerweise noch ein weiteres Loch hat, wo gleich eine zweite BNC-Buchse eingebaut werden sollte (mit 75 Ohm Koax-Kabel dran (nicht RG58! Das ist 50 Ohm)). 25 cm sollten dicke reichen.
Dann gilt es, die Blechabdeckung der hinteren, senkrechten Platine zu entfernen, dazu muß ein Winkel abmontiert werden, der das Gehäuse gehalten hatte, außerdem werden etliche Massebänder gelockert. Die Blechabdeckung wird leicht nach oben geschoben und dann abgenommen.
Es sieht ungefähr (nun ja, eine ASCII-Zeichnung) so aus:
| | Platine hinter Abdeckung | | aus Blech | | | | | | | | X | hier ist wichtig | | X | | | | X | o o o o o o o XXXX XXXX | | |______________________________________________| | | | | | | | | o o | | | | | | ------------------------------------------------------- unten
Da, wo "wichtig" dransteht ist ein dreipoliger Steckverbinder mit den Kabelfarben "weiß mit blauen X"; "weiß mit blauen Strichen"; "weiß", links neben dem Stecker steht senkrecht "P04" rechts daneben steht ein "S". Die Kontakte sind von links nach rechts numeriert: 3; 2; 1.
Wenn man alle Massebänder von den Blechen löst, kann man die Platine vorsichtig aus der Snap-In-Halterung herausschwenken und umdrehen. Auf der Lötseite erkennt man dann den Steckanschluß wieder. Auch hier ist die Numerierung aufgedruckt 3; 2; 1 und darunter steht "Q033". Man erkennt deutlich, dass Pin 3 Masse ist und an die Fläche geht. Der entscheidende Pin ist Pin 1!
Jetzt sollte man das Koaxial-Kabel auf Länge schneiden und sorgfältig abisolieren (nicht zu lang, kein Kurzschluß, Enden verzinnen) und so stutzen, dass Masse an Pin 3 und der Innenleiter an Pin 1 des Steckverbinders angelötet werden kann.
Das war es dann auch schon! Alles wieder zusammenbauen, keine Gewalt anwenden, das Kabel sinnfällig verlegen, was, wenn man ein dickes Kabel genommen hat, gar nicht so leicht ist.
Ich habe als Buchse eine isolierte genommen, glaube aber nicht, dass das nötig ist. Ins Kunststoffgehäuse bohrt man ein entsprechend großes Loch (mit einem Schälbohrer), dann sieht das ziemlich perfekt aus.
Das war es schon fast. - Die neue Buchse ist die CSync-Zuführung für den Monitor. Eine entsprechende Leitung gibt es auch am Mac-Monitorstecker (siehe Mac FAQ). Zur Not (und nur dann!) kann man HSync und VSync einfach parallel schalten. Das geht z. B. mit einem BNC-T-Stück (besser noch Y-Stück) und sollte wirklich nur dann gemacht werden, wenn nur ein Kabel mit HSync/VSync vorhanden ist und man partout kein anderes kaufen/bauen will.
Der Monitor sollte jetzt ein scharfes Bild machen und alles sollte funktionieren. Was jetzt noch stören könnte ist, dass das Bild vielleicht nicht mittig auf dem Schirm ist, was seine Ursache einfach in der etwas anderen Geometrie der Signale aus dem PowerMac haben kann. Es ist ansonsten alles in Ordnung, wenn alle Kanten scharf und die dunklen Bereiche (Ränder) wirklich dunkel sind.
Normalerweise sind die Monitore ja für die miro-Karten extra eingestellt, also kann man auch daran einstellen.
Es sei noch einmal gesagt: Der Monitor ist ein Festfrequenzmonitor. Leider stehen mir keine Daten zur Verfügung, aber man kann diese aus den Signalen der Karte rückschließen.
Bei sichbaren 1152 x 870 Pixel sieht das Signal so aus:
Pixeltakt 100 MHz (10 ns) Horizontalfrequenz 68,68 kHz (14,56 µs) Vertikalfrequenz 75,06 Hz (13,32 ms)
Rückschlüsse auf die Signalgeometrie lassen diese Werte zu:
Horizontal Pixel pro Zeile gesamt 1456 Pixel (14,56 µs, 100%) Front Porch 56 Pixel ( 0,56 µs, 0,0385%) sichtbar 1152 Pixel (11,52 µs, 79,12%) Sync 128 Pixel ( 1,28 µs, 0,088%) Back Porch 120 Pixel ( 1,20 µs, 0,082%) Vertikal Zeilenanzahl gesamt 915 Zeilen (13,32 ms, 100%) Front Porch 3 Zeilen (43,68 µs, 0,0033%) sichtbar 870 Zeilen (12,67 ms, 95,08%) Sync 3 Zeilen (43,68 µs, 0,0033%) Back Porch 39 Zeilen ( 0,568 µs, 0,0426%)
Wie geht das, was ist zu beachten:
1. Das ist nicht kleinlich oder pedantisch, sondern praktisch das wichtigste: Richtiges Werkzeug! Wenn man an Monitoren was einstellen will, braucht man unbedingt sogenannte Abgleichstifte aus Kunststoff. Die gibt es in jedem besseren Elektronikgeschäft meist als Set mit verschiedenen Spitzen für max. 15,- DM. Keinesfalls darf mit Schraubendrehern aus Metall gefummelt werden. Das sorgt nämlich erstens für Fehleinstellung durch die erhebliche Zusatzkapazität, die soviel Metall erzeugt und ist zweitens auch elektrisch gefährlich (eher für den Monitor als für den Einstellenden). Auch sollte die gesammte Verblechung des Monitor drangelassen werden, das ist möglich, da extra Einstellöffnungen an den entscheidenden Stellen sind.
2. Es gibt an Monitoren tausendundzwei Einsteller, von denen man nur wenige und die mit viel Bedacht bedienen sollte. Meist steht am Einsteller dran, wozu er gut ist: "Hor. Pos." oder ähnlich wäre ein guter Kandidat. Außerdem wird für jeden dieser Einsteller noch ein Offset-Einsteller da sein, der so ähnlich heißt. Die beiden sollte man nicht verwechseln. Ansonsten: drehen, gucken, drehen, gucken ...
3. Zwei Worte zur Sicherheit: Monitore sind nur an einer Baugruppe gefährlich. Das ist die Hochspannungerzeugung und -übertragung. Diese ist durch das auffällig dicke Kabel, das an den Kelch der Bildröhre geht, gut zu erkennen. Man sollte es keinesfalls abziehen, wenn man nicht genau weiß, was man tut. Auch nicht bei ausgeschaltetem Monitor! - Warum? - Die Bildröhre ist ein Kondensator (so nebenbei) der im Betrieb mit immerhin bis zu 20 kV aufgeladen wird. Der Kondensator ist zwar nicht besonders groß, aber sehr gut, so dass er die insgesamt doch recht große Energie sehr lange hält. Ein echter Fernsehtechniker hat einen Entladewiderstand, um Bildröhren schonend zu entladen, wenn man was damit anstellen muß. Da man das im allgmeinen nicht muß, braucht man sich nur vom Bildröhrenanschluß und vom Hochspannungsteil fernzuhalten, dann sollte alles gutgehen.
Also ran und kurbeln! ;-)
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